Hypnose

Der menschliche Geist, das Gehirn und das Nervensystem sind äußerst komplex. Wenn wir uns mit der Wirkung von Hypnose beschäftigen wollen, können wir uns allerdings Modelle zu Hilfe nehmen, welche die Beschreibung von Hypnose vereinfachen können und anschaulich machen. Es handelt sich hierbei um das Modell der bewussten und unbewussten Teile des Geistes.

Jeder von uns hat ein vages Konzept von einem bewussten Teil. Wir nennen diesen Teil auch häufig unser „Selbst“, unseren „Intellekt“ oder auch „Verstand“ und es beinhaltet all die Dinge derer wir uns bewusst sind. Man kann sich das so ähnlich vorstellen, wie als wenn eine Taschenlampe einen Teil einer Höhle beleuchtet und somit sichtbar macht. Die Dunkelheit, die Dinge die für uns nicht sichtbar, also auch nicht bewusst sind, können wir das Unbewusste nennen. Diese Analogie stellt den Zusammenhang zwischen dem bewussten und unbewussten Teil ganz gut dar.
Das bewusst Wahrgenommene ist sehr begrenzt. Man sagt im Allgemeinen, dass ungefähr sieben +/- zwei Informationseinheiten bzw. Wahrnehmungen gleichzeitig im Bewusstsein verarbeitet werden können. Das Unbewusste hingegen kann ein vielfaches von Informationen gleichzeitig verarbeiten.

Manchmal brüten wir stunden- oder auch tagelang über ein bestimmtes Problem, ohne zu einer Lösung zu kommen. Wenn wir uns dann ins Bett legen und darüber schlafen, passiert es manchmal, dass wir morgens aufwachen und die Lösung des Anliegens uns wie selbstverständlich buchstäblich vor Augen steht. Unser Unbewusstes hat dann über Nacht, während unser Bewusstsein „geschlafen hat“, die Freiheit gehabt, das Problem auf seine Weise zu bearbeiten.

Unser Unbewusstes ist all das, was „im Hintergrund“ abläuft. Man könnte es auch mit einem Computer und einem Betriebssystem vergleichen. Die Programme, die gerade geöffnet sind und mit denen wir aktiv arbeiten, sind das Bewusste und das Betriebssystem, der Programmcode der im Hintergrund arbeitet und rechnet, das ist das Unbewusste.

Unter Hypnose greifen wir direkt auf das Unbewusste zu, stellen eine Kommunikation mit den Abläufen, der “Programmierung” her, so dass wir automatische Prozesse verändern können. Besonders solche Prozesse, die wir vergeblich vom Bewusstsein her zu verändern versucht haben, können wir somit neu Einstellen und so Probleme lösen, auf die wir intellektuell keinen Zugriff haben, da sie unbewusst ablaufen. Und unser Intellekt kann natürlich auch immer nur mit dem arbeiten, was gerade im Bewusstsein erscheint.

Wenn ein Problem mit dafür verantwortlich ist, dass der Intellekt immer wieder an derselben Stelle „festhakt“, immer wieder um dieselbe Baustelle kreist und sich mit seinen eigenen Mitteln nicht mehr „befreien“ kann, können wir auf das Unbewusste zurückgreifen, dessen Mittel weitaus wirksamer und weitreichender sind, auch wenn das Unbewusste eine Arbeitsweise hat, die sich sehr von unserem Intellekt unterscheidet. Das Unbewusste beherbergt all unsere Erinnerungen. Es kann körperliche Zustände verändern, die Temperatur im Körper, die Herzfrequenz, um nur einige Beispiele zu nennen. Oder auch geistige Zustände verändern, Stimmungen, Emotionen, es kann uns ängstlich sein lassen oder auch voller Selbstvertrauen. Wir alle kennen eine ganze Bandbreite solcher Zustände.

Unter Hypnose kann man auf jeden gewünschten Zustand zugreifen und diesen Zustand dann “automatisch” für eine bestimmte Situation etablieren, in der dieser Zustand für uns nützlich ist.

Zusammenfassend kann Hypnose wie folgt definiert werden:

“Hypnose ist ein natürlicher, höchst fokussierter Geisteszustand bei dem der unbewusste Teil des Geistes frei agieren kann, ohne die „Einmischung“ und/oder „Reglementierung“ des alltägliche Bewusstseins”.

 

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